Interessengemeinschaft Modellbahn Kaarst eV

 
 
 

Sound

Text und Fotos: Walter Pohler / Stand: Juni 2005

Auch unser Club muß sich die Frage stellen, ob Loksound auf der Modellbahn erforderlich ist oder nicht. Die Frage ist klar mit ja zu beantworten, da wir regelmäßig an großen Modellbahnausstellungen teilnehmen. Wie andere Club's und Aussteller haben auch wir dem Trend zu folgen. Die Frage ist also das "wie".

Grundsätzlich stehen sicherlich die Kosten der Aufrüstung im Vordergrund. Eine der Entscheidungen führt zunächst zum einzelnen "Geräuschewagen" der an beliebige Lokomotiven der Clubmitglieder angehängt werden kann. Da weder unsere DB-Anlage noch die US-Anlage komplett digitalisiert werden, können wir ohne weitere Aufwendungen natürlich nur von einfachen Dampf- oder Dieselgeräuschenprofitieren, nicht aber den Vorteilen der digitalen Welt (Geräusche gestartet durch Funktionstasten).

Diese Vorteile können deshalb nur auf einzelnen Teilen unserer Anlagen genutzt werden. Meines Erachtens sind es aber gerade diese Zusatzgeräusche, die den Spaß erst komplett machen. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, ob nicht verkettete, externe Lautsprecherlösungen (*1) zukünftig den Einbau von Soundmodulen in Wagen und Lok's überflüssig machen.

Wieviel Geräuschewagen sind erforderlich ?

Auch diese Frage ist leicht zu beantworten. Jeder Zug, der sich auf unseren Modulanlagen befindet, sollte einen Sound-Wagen mitführen. Die Einzelgeräusche der Lokomotiven sind auf unsereren Modul-Anlagen klar auszumachen und zuzuordnen. Diese Aussage steht ganz im Gegensatz zu Heim- oder Kleinanlagen, bei denen u.U. ein Soundmix eher abträglich wäre. Auch auf den Groß-Messeanlagen der Hersteller ist ein Sound m.E. eher nicht angebracht. Bei der Vielzahl der dort verkehrenden Züge auf relativ kleinem Raum wäre eine Zuordnung nicht oder nur schwer möglich.

Welche Soundmodule kommen in Frage ?

Den Einstieg haben wir vorgenommen mit den Soundbausteinen DAG-02-LS (für Analogbetrieb)und DAG-03-LS (für Digitalbetrieb) ohne weitere Nebengeräuschmodule der Firma Norbert Frey, Nürnberg. Die Bausteine geben lt. Hersteller den Originalsound einer Dampflokomotive wieder. Lautstärke und Bässe sind in Grenzen individuell regelbar. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Homepage von Frey.

Der Einbau ist unkompliziert, sofern die Wagen über Stromabnehmer verfügen. Etwas schwieriger gestaltet sich der Einbau, wenn zunächst die Stromabnehmer vorgerüstet werden müssen. Wir selber haben zunächst einen ROCO-Wagen Nr. 4374 (Gedeckter Güterwagen) mit Stromabnehmern aufgerüstet. Frey liefert auch bereits umgebaute Wagen und verwendet hierbei bspw. Fleischmann-Güterwagen die bereits für Schlußlichtbeleuchtung vorgerüstet sind.

Für unsere US-Modelle verwenden wir Drehgestelle (siehe Walthers-Katalog 2000 / Bst-Nr: 369-1533) die mit Stromabnehmern ausgestattet sind oder aber Teile eines Modelpower Modells (Walthers-Katalog 2001 / Flatcar with Searchlight 490-8220). Die vorgenannten Drehgestelle sind zwar für ATHEARN-Fahrzeuge vorgesehen, passen aber auch für eine Vielzahl der Wagen weiterer Hersteller.

Ein weiterer Einbau wurde vorgenommen mit ESU-LokSound Decoder 2 (Artikel-Nr. 51436) Die hohe Qualität und die loktypischen Sounds der ESU-Soundmodule muß hier nicht mehr hervorgehoben werden und ist sicherlich schon weithin bekannt. Die Vielzahl der verschiedenen Geräusche abzurufen macht einfach Spaß. Bedauerlicherweise hat dieser Spaß auch einen höheren Preis, aber es ist ein tolles Gefühl, den Fahrtregler aufzudrehen und den sonoren Klang der amerikanischen Diesellok beim Anfahren zu hören. Der Einbau in eine Lok gestaltet sich naturgemäß etwas schwieriger. Der Einbau in eine FT von der Firma Stewart Hobbies bereitete allerdings keine Probleme, lediglich die Lautsprecheranschlüsse mußten verlängert werden.

Einbau und Test der Dietz-Bausteine und Soundtraxx folgen.

Sind wir zufrieden mit dem Sound ?

Prinzipiell ja, aber es fehlen die Bässe. Versuche, den Baßanteil durch mechanische Maßnahmen (Lautsprechereinbau unterschiedlicher Art) zu erhöhen, ergaben keine wesentliche Verbesserung. Weitere Versuche sollen noch vorgenommen werden.

Welcher Unterschied besteht, wurde deutlich auf der Anlage METUSA JUNCTION von Ronald Halma aus den Niederlanden. Ronald verwendet auf der Anlage einen normalen Verstärker mit Baßboxen und Hochtönern, an die das Soundmodul über Mixer angeschlossen ist, d.h. das Soundmodul ist weder in die Lok oder in einen Wagen eingebaut. Ergebnis: ein toller Sound.

Eine wirklich objektive Beurteilung ist dennoch nur schwer möglich, da im Keller, Clubhaus oder in Messehallen völlig andere Bedingungen herrschen. Ein einzelnes Dampfgeräusch im Keller, ohne weitere Umweltgeräusche auf der Anlage, ist vielleicht nicht der große Hit, ein einzelnes Geräusch auf Ausstellungen ist hingegen akzeptabel. Das gleiche gilt für ein Clubhaus, in dem die Mitglieder in aller Stille schweigend gebannt auf die Bewegung der Lok und das zugehörige Geräusch achten, um dann ihren Beifall oder ihre Kritik zum Soundmodul loszuwerden.

Eine Modellbahn bleibt eine Modellbahn. Dampf und Geräusche lassen sich eben nur schwer auf den Maßstab 1:87 verkleinern. Auch Originalsound-Aufnahmen der Vorbilder lassen nicht zwingend Eisenbahnatmoshäre aufkommen. Ein Dieselgeräusch in einer V200 vom Maßstab Spur 0 oder 1 läßt u.U. mehr Eisenbahnstimmung aufkommen als in einer H0- oder N-Lokomotive.

Grundsätzlich gilt: das Geräusch und die Lautstärke sollte auch zum Umfeld passen. Ein wichtiger Punkt ist deshalb die Lautstärkeeinstellung. Idealerweise sollte nach Einbau der Elektronik eine leichte Zugänglichkeit zum Lautstärkeregler gegeben sein (wichtig bei Soundmodulen auf analog betriebenen Anlagen - digitale Soundmodule lassen sich in der Lautstärke ggf. per Funktionstasten oder CV in der Lautstärke ändern). In Messehallen ist eine höhere Lautstärke erfoderlich als im relativ ruhigen Clubhaus oder im heimischen Keller

Wichtig in diesem Zusammenhang: Die Gleise sollten sauber sein und die Wagen wie auch die Lokomotiven über vernünftige Fahreigenschaften verfügen. Stotternder Dampfsound läßt absolut keinen Spaß am Sound aufkommen. Vorteilhaft ist hier die Lösung von Frey, die für solche Fälle einen 9V-Akku vorsieht. Schmutzige Gleise führen hier nicht unmittelbar zu Aussetzern des Tones bzw. es kommt zu einem Standgeräusch: Modul DAG-02-LS Dampf nach Stillstand ca. 15 Sekunden (d.h. Fahrspannung gleich Null).

Weitere Nebengeräusche: Wie bereits oben erwähnt muß die Illusion stimmen. Ein einziger Geräuschewagen läßt nicht zwingend die bahntypische Atmosphäre aufkommen. Vereinzelte weitere Nebengeräusche, wie der Lärm in einer Fabrikanlage oder eines Bahnbetriebswerkes, können durchaus zur Attraktivität der ausgestellten Anlage beitragen. Nebengeräusch-Module sind ebenfalls von Frey erhältlich.

Weitere Informationen zum Einbau von Sounddecodern, speziell für N-Bahner, sind bspw. auf der Homepage vom Modulbau Team Köln Bonn zu finden (www.mtkb.de).

*1 Die Geräusche werden den Blöcken der Blocksicherung zugeordnet in dem sich die Lok befindet. Verständlicherweise dürfen hierbei die Blöcke nicht allzu lang sein. Im Internet findet man bereits Hinweise auf derartige Entwicklungen. Über KONTAKTE können Sie uns gerne Ihre Meinung mitteilen.

Hier die Internetadressen der Hersteller:
ESU: www.loksound.de
Norbert Frey: www.gpo.de/frey-elektronik
TRAN: www.tran.at Dietz